Stress, ein Wort welches wir hauptsächlich aus der Berufswelt kennen, weil wir einem immer steigendem Leistungsdruck ausgesetzt sind, weil wir Karriere machen, Ziele erreichen und Projekte zur Zufriedenheit aller Beteiligter abschließen möchten. Doch auch im privaten Umfeld zieht zunehmend Stress ein. Einerseits der Stress von außen, den man durch den Beruf bedingt mit nach Hause bringt, aber auch den Stress des privaten Alltags. Das fängt am Morgen mit dem Wecken der Kinder, dem Decken des Frühstückstischs, dem machen der Schulbrote, nochmaligem Prüfen des Schulranzen und immer wieder der Aufforderung an die Kinder, doch endlich in die Gänge zu kommen an. Im Anschluss müssen die Kinder in den Kindergarten oder zu Schule gebracht, schmutzige Wäsche gewaschen, eingekauft und das Mittagessen zubereitet werden, bevor dann die Kinder wieder abgeholt werden. Die freie Zeit dazwischen wird mit Staubsaugen und Staub wischen gefüllt. Haben die Kinder erst einmal gegessen, müssen Hausaufgaben gemacht, erklärt und kontrolliert werden, während man die trockene Wäsche bügelt. Dann geht es mit den Kindern raus an die frische Luft, den schließlich möchte man seine Kinder nicht zu Stubenhockern erziehen. Zuvor jedoch wird frisches Obst geschnibbelt und Getränke im Rucksack verstaut, schließlich bekommen die kleinen Racker beim Herumtoben Hunger und Durst. Beim Spielen der Kinder ein Buch lesen zu entspannen geht zwar, doch nur mit einem Auge. Mit dem anderen Auge beobachtet man stets die Kinder, muss zwischendurch eingreifen, mit Pflaster kleine Wehwehchen versorgen und irgendwann den Heimweg antreten, schließlich müssen die Kinder noch gebadet werden, bevor sie sich vor dem Fernseher sitzend bis zum Abendessen das Kinderprogramm anschauen dürfen. Mit einem lauten Papa, Papa ist dann auch klar, dass der geliebte Ehemann einmal pünktlich den Weg nach Hause gefunden hat. Auf die Frage der Frau „Wie war dein Tag?“ beim gemeinsamen Abendessen entgegnen die meisten, durch Stress geplagten Männer „Frag nicht“, „wie immer“, „Stressig, wie immer“ oder führen 1 bis 2 Punkte auf, was den heutigen Arbeitstag hat so stressig erscheinen lassen. Danach werden die Kinder zum Zähne putzen ins Badezimmer geschickt, während die Frau den Tisch abräumt und das schmutzige Geschirr in der Spülmaschine verräumt. Nun bekommen die Kids noch eine gute Nacht Geschichte vorgelesen, während sich der Mann im Wohnzimmer bereits auf der Couch bequem macht und lediglich ein Gute Nacht Ruf ins Kinderzimmer schickt. Bevor es sich die Frau jedoch auf der Couch bequem machen kann, werden die Kleidungsstücke der Kinder für den nächsten Tag hingerichtet, das Kinderzimmer noch etwas aufgeräumt und die ein oder andere Rechnung via Online-Banking überwiesen. Da man aufgrund der Vereinstätigkeit der Kinder nicht wirklich zum Einkaufen kommt, wird gleich noch nach passender Kindermode gesucht, denn die Kleinen wachsen ja so schnell aus den Klamotten heraus. Schnell noch einen Notizzettel schreiben, um die gut erhaltenen alten Klamotten bei eBay zum Verkauf einzustellen. Dann ist es endlich geschafft und auch die Frau kann sich nun endlich auf der Couch niederlassen, um dann das Fernsehprogramm des Mannes zu genießen. Mit keiner Silbe und wenn, nur beiläufig, ohne jegliches Interesse, hat der Mann gefragt wie der Tag seiner Frau verlaufen sei. Und wenn, dann hätte diese nicht all das aufgezählt, was Sie den Tag über leisten musste, sondern es bei den schönen Ereignissen, wie den Spaziergang oder Ausflug in einen Tierpark belassen.
So verlaufen die Tage in vielen Beziehungen und Ehen. Doch wo sind die Nettigkeiten, die Aufmerksamkeiten, die Streicheleinheiten? Wo ist das Kribbeln, was man einst gegenüber seinem Partner verspürte? Weg, oder unter dem ganzen Berg an Stress vergraben?
Tötet der Stress im Geschäft und im privaten Alltag die Liebe ?
Wenn wir es zulassen, dann kann der Stress die Liebe töten. Stress, den wir vom Geschäft mit nach Hause bringen, ohne darüber zu reden, weil man berufliche Probleme nicht in sein Privatleben bringen möchte. Stress mit dem täglichen Aufkommen im privaten Haushalt als Frau und Mutter, der beim Mann eh keinerlei Anerkennung findet.
So lange Männer und Frauen in einer Beziehung der Auffassung sind, dass Sie ihren eigenen Stress vom Partner fernhalten müssen, so lange werden Beziehungen und Ehen scheitern. Und natürlich wünscht man sich, der Alltag würde nicht stressig verlaufen. Natürlich nimmt man sich vor, weniger Stress in die Beziehung rein zu bringen. Doch es sind Wunschvorstellungen, die in der Realität, in der heutigen Zeit einfach nicht machbar sind. Also müssen Männer und Frauen gleichermaßen lernen mit Stress umzugehen.
Über Stress in der Beziehung sprechen?

Dass man sich in einer Beziehung oder Ehe, welche sowohl beruflich, wie auch privat mit Stress verbunden ist, über diesen auch regelmäßig sprechen muss, hilft einerseits sich selbst Luft zu verschaffen, andererseits auch das Verständnis des Partners zu erlangen. Stress muss keineswegs die Liebe töten, wenn man sich dieser Herausforderung stellt. Dabei ist nicht nur wichtig den eigenen Stress mit dem Partner zu besprechen, sondern auch dem Partner zuzuhören. Lassen Sie ihren Partner daran teilhaben. Ermöglichen Sie ihrem Partner auch Vorschläge zu machen, wenngleich dieser nicht ihren beruflichen Background aufweist. Oftmals sehen Partner die Probleme mit anderen Augen. Prinzipiell geht es auch nicht darum, dass man gemeinsam Lösungen für den Stress im beruflichen und privaten erarbeitet, sondern dies ausgesprochen zu haben. Wichtig hierbei ist, dass keiner von Beiden die eigenen Probleme, den eigenen Stress über den des anderen stellt.
Stressabbau – Hausarbeit hilft beim Entspannen
Viele Mütter, die als Hausfrau, wie ganz oben bereits erläutert, sehr viel Leistung erbringen, sind ausgeglichener, als ihre berufstätigen Männer, die Stress im Job haben. Das liegt daran, das viele Frauen Hausarbeit mögen. Sie mögen eine saubere Wohnung, ein sauberes Badezimmer, aufgeräumte Kinderzimmer, denn schließlich kann unangekündigter Besuch auftauchen, den man nicht mit Bergen von Schmutzwäsche, herumstehendem Geschirr und einer dicken Staubschicht auf den vielen aufgehängten Bilderrahmen konfrontieren möchte. Annekatrin Hoppe, Professorin an der Humboldt Universität in Berlin sagt, dass Hausarbeit beim Stressabbau hilft. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht Hausarbeiten durchführen, die Ihnen keinen Spaß bereiten. Berufstätige Männer sollten sich deshalb nicht einfach auf die Couch knallen und sich vom Fernseher berieseln lassen, sondern eine Tätigkeit im Haushalt suchen, die sie nach Feierabend zum Stressabbau nutzen können. Hier mal einige Anregungen für Männer, die mit Hausarbeit Stress abbauen möchten.
- Staubsaugen
- Wäsche waschen
- saubere Wäsche bügeln
- Staub wischen
- Geschirrspüler ausräumen und einräumen
- Kochen
- Fenster putzen
- Kinderzimmer aufräumen
- Wohnung nass durchwischen
Mit der Hausarbeit können berufstätige Männer nicht nur Stress abbauen, sie unterstützen dadurch auch ihre Frau im Haushalt. Wenn Sie kochen, sollten Sie allerdings auch den Abwasch machen. Schließlich möchten Sie nicht Stress beim Kochen abbauen und gleichzeitig ihrem Partner weitere Hausarbeit bereiten. Auch sollten Sie die Möglichkeit nutzen und ihren Kindern eine Gute Nacht Geschichte vorlesen, sofern diese noch in dem Alter sind. Im Anschluss dann noch etwas das Kinderzimmer aufräumen hilft, um weiteren Stress abzubauen. Dann können Sie sich gemeinsam mit ihrer Partnerin auf die Couch gesellen und dort, statt TV zu glotzen mal wieder zu kuscheln.
Wenn Stress die Liebe zerstört, bleibt nur noch Frust übrig. Deshalb sollte man nicht erst damit beginnen wenn alles zu spät ist und man vor der gescheiterten Ehe steht, sondern wenn man die Situation erkannt hat. Auch muss der Partner erkennen und handeln, denn nur gemeinsam schafft man es, dass der Stress die Liebe nicht zerstört. Und wenn Sie es nicht alleine schaffen, dann sollten Sie gemeinsam den Weg zu einer Partnerberatung/ Ehe-Beratung gehen. Geben Sie der Liebe eine Chance und kämpfen Sie für sie.